AUTORITÄRE WENDE? | Bild-Rückschau auf Polit-Talk im Joanneumsviertel
Die Demokratie ist als Staatsform in vielen Ländern weltweit in der Krise, im heurigen Superwahljahr droht eine Wende von (weit) rechts. Die Reihe Zukunft braucht Erinnerung widmet sich im Bedenkjahr 2024 (= 90 Jahre 1934) den Gefährdungen der Demokratie und lud diesmal zum Polit-Talk ins Joanneum: Nach einem Impuls von Historiker Heinz Wassermann sprachen unter Moderation von Florian Traussnig die ehemalige Verfassungsrichterin Irmgard Griss, Vizekanzler Werner Kogler, der Landtagsabgeordnete Andreas Kinsky und Bürgermeisterin Elke Kahr über die Frage, wie wir die liberale - "gestresste" - Demokratie verteidigen können. Dabei wurde nicht nur über parteiübergreifende Zusammenarbeit in Demokratiefragen, sondern ebenso kritisch wie konstruktiv auch über autoritäre Potentiale in den eigenen Parteien und Bewegungen gesprochen. Unisono betonten die Speaker: Trotz dem Kampf gegen autoritäre Politik soll jenen, die sich von rechtspopulistischer oder gar illiberaler Politik angesprochen fühlen, mit menschlichem Respekt begegnet werden. Es gelte, auch mit "den Anderen" zu reden und "unangenehme Wahrheiten begreiflich zu machen", so Elisabeth Wimmer imSonntagsblatt. Martin Hochegger, einer der Haupt-Initiatoren der Reihe, arbeitete in seinem Bericht auch die diskursive Rolle der Katholischen Kirche bei der Verteidigung der Demokratie heraus.