Die kontinuierlichen Bemühungen um mehr Inklusion in der Kultur haben in den vergangenen Jahren zu bedeutsamen Fortschritten geführt. Barrierefreie Zugänge und innovative Vermittlungsansätze haben nicht nur die Erreichbarkeit von Museen, Theatern und kulturellen Institutionen verbessert, sondern auch das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderung geschärft. Vor diesem Hintergrund gewinnt die aktive Beteiligung von Künstler*innen mit Behinderung an gesellschaftlichen Diskursen zunehmend an Gewicht. Im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention, die von ihren Staaten „Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, ihr kreatives, künstlerisches und intellektuelles Potenzial zu entfalten und zu nutzen, nicht nur für sich selbst, sondern auch zur Bereicherung der Gesellschaft“ (Art. 30) fordert, stellt der Nationale Aktionsplan Behinderung 2022–2030 Österreich fest, „dass der Blick auch verstärkt auf Künstler:innen mit Behinderungen […] fallen sollte, die im Bereich der Kunst und Kultur arbeiten.“ (Abschn. 3.6.1.)
Ziel ist es, einen inklusiven Kultursektor zu etablieren, in dem Künstler*innen als integraler Bestandteil des kulturellen Lebens gewürdigt werden.
Vor diesem Hintergrund findet am 17. Mai 2025 im KULTUM Graz die Tagung DisAbility – Fairness in Kunst und Kultur statt. Organisiert wird die Veranstaltung von Dipl. (bild. Kunst) René Corvaia‑Koch MA, Univ.-Prof.in Dr. Martina Bär und Ass.-Prof. Dr. Hans‑Walter Ruckenbauer und wird durch eine Werkleihgabe unterstützt durch das Kunsthaus Graz. Im Mittelpunkt steht die Analyse des Status quo und das Nachdenken über (Un-)Möglichkeiten zur Förderung von Fairness und Partizipation im Kunst- und Kulturbetrieb. Das Programm gliedert sich in zwei thematische Panels mit Impulsreferaten, ergänzt durch Podiumsdiskussionen und die aktive Einbindung des Publikums.
10:00-10:30 Begrüßung und Grußworte
Panel 1: Ability im Kunst- und Kulturbetrieb (10-13 Uhr)
Dieses Panel untersucht die gegenwärtigen Strukturen und Herausforderungen, denen Künstler*innen mit Behinderung im professionellen Alltag begegnen. Erörtert werden Aspekte institutioneller Förderung, der medialen Repräsentation und Inklusion in etablierten Kultureinrichtungen.
10:30-11:30 Vorstellung Teilnehmer*innen + Impulsreferate
11:30-11:45 Kaffeepause
11:45-12:30 Podiumsgespräch
12:30-13:00 Publikumsgespräch
13:00-14:00 Mittagspause
Teilnehmer*innen: Mag.a Nina Ansperger, MA (wissenschaftlich-künstlerische Leitung gugging Museum)
Mag.a Katrin Bucher-Trantow (Chefkuratorin und Stv. Direktorin Kunsthaus Graz)
Mag.a Martina König, MA (Leitung Malwerkstatt Graz, Jugend am Werk Steiermark)
Mag.a Hannah Rieger (Sammlerin Art Brut)
Panel 2: Gesellschaftspolitische Vision (14-17 Uhr)
Dieses Panel fokussiert übergeordnete Fragen: Welche rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen fördern die Entfaltung künstlerischer Potenziale von Menschen mit Behinderung? Wie kann eine gerechte Teilhabe an Förderprogrammen und Netzwerken gewährleistet werden? Welche Begriffe verwenden wir?
14:00-15:00 Vorstellungen Teilnehmer*innen + Impulsreferate
15:00-15:15 Kaffeepause
15:15-16:00 Podiumsgespräch
16:00-16:30 Publikumsgespräch
16:30-17:00 Dank und Verabschiedung
Teilnehmer*innen:
Mag.a Sibylle Dienesch (Direktorin Graz Museum)
Antonia Kranzelbinder, MA (Junior Researcher Disability Studies, FH Kärnten und Podcasterin)
Mag. David Kriebernegg (Koordinator Inklusion Stadt Graz)
Univ. Prof.in Dr. in Katharina Peetz (Systematische Theologin, Uni Wuppertal)
Ergänzt wird die Tagung durch eine Einzelausstellung des Grazer Künstlers Moritz Barnard (Malwerkstatt Graz), die einen unmittelbaren künstlerischen Zugang zum Thema ermöglicht.
Die Veranstaltung versteht sich als Plattform, die den interdisziplinären Dialog intensiviert und Netzwerke von Menschen pflegt, die die sich um eine Kultur bemühen, in dem Vielfalt als zentrale Ressource gilt.