Freitag, 6. bis Samstag, 7. Juni 2025
Die Tage der neuen Klaviermusik machen aktuelle Klavierklänge hörbar!
Der Minoritensaal in der Grazer Innenstadt beherbergt als Spielstätte erneut die insgesamt fünf Programme, die an zwei Konzertabenden dargeboten werden. In vier Solo-Konzerten zeigen Pianist:innen aus Graz ihre ganz individuellen Zugänge zum zeitgenössischen Schaffen für Klavier. Dabei wird die volle Bandbreite der aktuellen Tonkunst ausgeschöpft: vom Spiel auf den Tasten und im Klavierinneren, über die Interaktion mit elektronischen Klängen, und die Entfaltung der Musik in der Zeit.
Der Kompositionswettbewerb, der 2025 zum dritten Mal ausgelobt wurde, ist zu einem festen Bestandteil des Festivals geworden. Drei junge Komponisten wurden von einer Fachjury ausgewählt. Ihr Werke werden beim Finalkonzert uraufgeführt. Neben dem Jurypreis wird auch ein Publikumspreis vergeben. Ihre Stimme ist dabei gefragt!
Freitag, 6. Juni 2025, 19.00 Uhr
Werke von:
Den musikalischen Auftakt zu den dritten Tagen der Neuen Klaviermusik gibt Ana Ostojić mit dem Programm Silent Islands.
Von virtuosen Anklängen an Debussy's berühmte "versunkene Kathedrale" (bei Christoph Renhart) bis zum musikalischen Theater, das die junge Komponistin Sânziana Dobrovicescu rund um das Klavier spinnt: die Silent Islands präsentieren sich als klangvolles, spannend facettenreiches Archipel in Mitten der Österreichischen Musiklandschaft.
Als Pianistin hat, die ursprünglich aus Serbien stammende Pianistin Ana Ostojić schon lange in Graz fußgefasst. Die junge Musikerin besticht durch ausgeprägte Neugier und Vielseitigkeit – Eigenschaften, die für die Interpretation zeitgenössischer Musik von essenzieller Bedeutung sind. Ihre Leidenschaft für musikalischen Ausdrucksreichtum spiegelt sich in ihren Solo- und Duoprojekten wie auch in der Zusammenarbeit mit dem Styrian Improvisers Orchestra und den Ensembles Klangforum Wien, Zeitfluss und Coincidence wider.
Freitag, 6. Juni 2025, 20.30 Uhr
Forrest Moody - at eventide
Danach CD Präsentation:
forrest moody: at eventide [murmurs]
Inspieriert von seinem herausragenden Konzert bei den zweiten Tagen der neuen Klaviermusik 2023 hat Forrest Moody ein neues Stück geschrieben:
at eventide lädt zum Eintauchen in den Klang ein. Akkord reiht sich an Akkord. Der ständig variierende Rhythmus, das fluktuierende Metrum, lässt die raffinierten Klänge in der Luft schweben. Eine wahrlich tragende Rolle spielt hier die Arbeit mit Zeitlichkeit.
Dabei hat der Komponist und Pianist aber auch seinen Zugang zur Arbeit mit Rhythmus gefunden... zu perkussiven Klängen und Geistermelodien, die er im "negativen" Klavierspiel entdeckt.
at eventide hört sich durch und durch leicht und transparent an. Es bereitet große Freude, den Akkordstrukturen zu folgen und der Form beim sich entfalten zuzuhören.
Das Konzet am 06.06. ist zwar die Uraufführung aber nicht das erste Mal, dass Forrest Moody dieses Stück im Minoritensaal zum Besten gibt!
Im April produzierte KULTUM im Rahmen des neu gegründeten Labels "murmurs" eine Aufnahme dieses fulminanten Klavierwerks.
Die Präsentaton dieser CD findet im Rahmen des Konzerts statt!
Samstag, 7. Juni 2025, 19.00 Uhr
Werke von:
Helmut Lachenmanns Serynade, eines der großen Werke für Klavier, leutet feierlich den zweiten Festival Tag ein. An ihrer Interpretation dieses Stückes hat Maria Flavia Cerrato Seite an Seite mit dem Komponisten selbst gearbeitet. So erlaubt sie es uns, der klanglichen Vorstellung Lachenmanns einzigartig nahe zu kommen.
Um das Stück herum sammelt Maria Flavia Cerrato großteils neue Stücke von Komponistinnen aus Graz und darüber hinaus. Die an der KUG unterrichtende Komponistin Joanna Wozny komponierte für diese Aufführung eigens ein neues Stück. Auch die Komponistin und Improvisatorin Elisabeth Harnik präsentiert beim Festival ein neues, virtuoses, zuvor lediglich auf einer Pianola realisisertes Stück. In ihrem neuen Werk Anima erforscht Daria Scia die vielen, ausgeklügelten Spielweisen im Klavierinneren. Sie prägen die musikalische Sprache der italienischen Komponistin auch in ihren Ensemblestücken und erklingen nun konzentriert im Zusammenspiel.
Es entsteht ein virtuoses, fulminantes Programm, das in einen brillianten Dialog mit der Musik des Vortages und zu den Resonanzen in Lachenmanns Serynade tritt.
Samstag, 7. Juni 2025, 20.15 Uhr
Werke von:
Im Mittelpunkt des zweiten Festival Tages steht das Finale des Kompositionswettbewerbs, der in seiner dritten Auflage bereits fest mit den Tagen der neuen Klaviermusik verbunden ist.
Drei junge Finalisten wurden von einer Fachjury aus den Einsendungen, die aus ganz Österreich eingelangt sind, ausgewählt: Thomas-Michael Auner, Henrik Erich Leonard Erdödy und Akın Kilis.
Ihre Stücke werden von dreien, auf die Interpretation zeitgenössischer Musik spezialierten Pianist:innen uraufgeführt. Zum Abschluss des Festivals werden die Preise vergeben. Auch das Publikum ist herzlich eingeladen, mitzustimmen: Das beliebteste Klavierstück wird mit einem Publikumspreis prämiert. Insgesamt ist der Wettbewerb mit 1.000 Euro dotiert.
Samstag, 7. Juni 2025, 21.00 Uhr
Werke von:
Zum feierlichen Abschluss der diesjährigen “Tage der neuen Klaviermusik” lädt Maria Iaiza zu: IL CORPO DELL' OMBRA.
Wie ein Schatten steht das Klavier bereits das ganze Festival hindurch im Minoritensaal. Klanglich füllt es den Saal aus, doch wie kann seine körperliche Präsenz hörbar werden?
Das Programm verbindet große Werke des Klavierrepertoires der letzten Jahre mit Uraufführungen, die genau dieser Frage nachgehen. Bei Franck Bedrossian und Juan Sarmiento werden die Klänge des Klaviers verfremdet und verstärkt. Die Komponisten zeigen damit verschiedene Aspekte des Klavierklanges, zerlegen sie in ihre Einzelteile und fügen sie wieder zusammen. Alberto Possadas wiederum lässt uns mit virtuosen Anklängen zurück zum Barockkomponisten François Couperin blicken.
Maria Iaiza, die nun in Graz lebt, hat sich als herausragende Interpretin im Bereich der zeitgenössischen Musik hervorgetan. Sie arbeitet eng mit Komponisten wie: H. Lachenmann, S. Sciarrino und F. Bedrossian zusammen. Ihre virtuosen Auftritte - von Solokonzerten bis hin zur Ensemblearbeit bei Festivals wie Impuls, Zyklus Wien und den Tagen der Neuen Klaviermusik Graz - brachten ihr Spitzenpreise bei internationalen Wettbewerben und die Anerkennung der Kritiker ein, weil sie neue Musik lebendig werden lässt.