FURCHT & FLUCHT | Martin Haidingers Neu-Interpretation von Grimmelshausen
Die Sorge um das persönliche Seelenheil in einer gefallenen Welt bringt den Protagonisten und „seltsamen Vaganten“ in Grimmelshausens berühmten Roman Simplicissimus zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs dazu, ihr als Einsiedler zu entfliehen. Brauchen wir auch heute bestimmte Formen der Weltflucht, um die aktuellen Hiobsbotschaften auszuhalten? Welche Rolle spielen Medien in der Vermittlung apokalyptischer Weltbilder? Mit dem Journalisten, Literaturinterpreten und Kabarettisten Martin Haidinger ging Moderator Daniel Pachner im Rahmen unserer Diskursreihe NEU GELESEN. NEU ERZÄHLT. NEU GEMISCHT. solchen Fragen nach und unterzog den aufgrund des Ukraine-Kriegs gerade ziemlich aktuellen Schelmen- und Abenteuerroman einer klugen Relecture. Die differenzierten, auch lebensbejahenden Antworten Haidingers („Solange der Mensch ein strebendes Wesen ist, kann die Welt nicht ganz schlecht sein“) können im Veranstaltungsbericht nachgelesen werden.