Drei Worte, drei Zeilen, darüber eine Zahl: Hinter Michael Endlichers „Dramenblechen“ stehen die „alphanumerischen Codes“. Das ist eine bis in die jüdische Kabbala reichende Technik, nach einer Mystik des Wortes zu suchen und sie scheinbar rational zu begründen. Im Minoritenzentrum, im neuen Stiegenhaus und in den Museumsräumen im II. Stock setzt Endlicher vielschichtige Zeichen zur Sprache, dramatisiert sie ironisch: Starke Kontrapunkte befördern ebenso starke Neuinterpretationen dieses Ortes.
geboren 1960 in Wien, lebt und arbeitet als bildender Künstler ebenda. Studium der Betriebswirtschaft an der WU Wien. Endlicher untersucht die Bedingungen sprachlicher und bildlicher Bedeutungsproduktion bzw. ihren Wandel im Kontext unterschiedlicher Medien und Verfahren. Seine Arbeiten thematisieren die Grenzen zwischen Malerei und Text, zwischen Fläche und Form, zwischen Offenheit und Geschlossenheit, aber auch jene zwischen Objekt und Konzept, Künstler und Kritiker, Kunst und Kritik. Endlichers Arbeiten wurden u.a. im MUSA Wien, Künstlerhaus Wien, Österr. Kulturforum New York, Museum für Unerhörte Dinge Berlin, bei zahlreichen Kunstmessen und im Technisches Museum Wien ausgestellt. Im KULTUM wurde Endlicher in der Ausstellung „Dort, wo unsere Sprache endet, komme ich jeden Tag vorbei“ (2014), "SPIRO SPERO" (2018) und "EINATMEN – AUSATMEN" (2021) gezeigt.
2023 erschien: Michael Endlicher: ZEICHEN SETZEN | SETTING SIGNS. Mit einem Gespräch zwischen Michael Endlicher, Katrin Bucher Trantow und Johannes Rauchenberger und einem Text von Günther Oberhollenzer.