Es sind immer die Erzählungen zu Objekten und Menschen, denen Pelet nachspürt; Vergangenes holt sie über eine Text-Bild-Schere ins Jetzt. Die Verknüpfungen, die sie herstellt, sind wiederum so feinsinnig und klug miteinander verwoben, dass sich die dabei entstehenden Assoziationen erst nach und nach zu einem großen Bild zusammenfügen. Das braucht Zeit. Pelets Texte in Notes on a Tropical Archive und Augusts Orte sind ebenso dicht und konkret wie ihre Bilder. Darüber liegt eine weibliche Stimme, die unaufgeregt, distanziert und auf ihre Art poetisch erzählt.
Notes on a Tropical Archive begann mit der Suche nach dem ersten Films Indonesiens: Lutung Kasarung (Fabel des magischen Affen) aus dem Jahre 1926. Pelets Film ist der Versuch, Verlorenes sichtbar zu machen sowie Landschaften und Menschen als lebendiges Archiv anzulegen. Zugleich thematisiert der Kurzfilm die Probleme des Archivierens auf der indonesischen Insel und die Mechanismen der Macht hinter Archiven.
Wie in der Hitze des Augusts Bilder zu flirren beginnen und Objekte, Menschen und Landschaften ineinanderfließen, so verschwimmen in Augusts Orte Familiengeschichte(n), Polizeiberichte, Postkarten-Grüße und Urlaubserinnerungen zu einer spannenden wie bedrückende Erzählung. Ein Film, als würde man in alten Urlaubserinnerungen schwelgen und plötzlich tauchen dahinter tausend andere Geschichten auf, die es wert sind, erzählt zu werden.
*Silent Cinema: Jede/r Besucher*in erhält Kopfhörer und kann somit individuell die Lautstärke des jeweiligen Films regulieren. Es ermöglicht ein Kinoerlebnis im Freien, mitten im Stadtraum im besonderen Ambiente der Leeckkirche , umgeben vom lebendigen Stadtraum.
Aufgrund der begrenzten Anzahl an Kopfhörern bitten wir um Anmeldung unter office@kultum.at Bei Regenwetter oder Schlechtwetter findet die Veranstaltung ebenso in der Zinsendorfgasse 3, im John-Ogilvie-Haus statt. Eintritt frei