Museum Raum 05

Werner Reiterer: Wer Wind sät ... , 2014

Wer Wind sät ... Werner Reiterers „Propellerkreuz“ ist ein ironisch-dunkler Kommentar einer „Kühlung“ durch die Zeichen der Religion: „Wer Wind sät...“ Hosea, Kapitel 8, Vers 7. Ein lateinisches Kreuz in luftiger Höhe befestigt, beginnt sich zu drehen, sobald die BesucherInnen den Raum betreten; ein Heiligenschein hängt von der Stelle des Kreuztitulus herab. Es ist Reiterers künstlerische Antwort auf die Wiederaufnahme von Ikonografien im Gewand des Fundamentalismus: Ein bildmächtiger Einspruch gegen die Vereinnahmung von „Ikonografie“ – welcher Couleur auch immer. Das friedliche Potential der Religion ist zunehmend mehr unter Rechtfertigungszwang.

Wer Wind sät... (2. Fassung) / Who Sows Wind... (2nd Version), 70 x 50 cm, Bleistift auf Papier, gerahmt, 2019, KULTUMdepot Graz, aus: VULGATA. 77 zeitgenössische Zugriffe auf die Bibel (2019) | Werner Reiterer

Werner Reiterer

geboren 1964 in Leibnitz, Österreich, lebt und arbeitet in Wien. Er absolvierte sein Grafik-Studium bei Maximilian Melcher an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Er ist Mitglied der Wiener Secession und des Forum Stadtpark. Reiterer erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den 1. Preis der Internationalen Biennale Kairo (1992) und den Kunstpreis der Stadt Graz (2002). Sein Werk wurde u.a. in Brüssel, Basel, Salzburg, Hannover, Rotterdam, Budapest, Wien, Los Angeles und New York ausgestellt. Im KULTUM wurde Reiterer in den Ausstellungen „WO ALLES WAHR IST, AUCH DAS GEGENTEIL“ (2003), „Prometheus!“ (2010), „reliqte, reloaded: Zum Erbe christlicher Bildwelten heute” (2015/16), „VULGATA. 77 Zugriffe auf die Bibel“ (2017) und “Glaube Liebe Hoffnung” (2018) gezeigt.

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Text: Johannes Rauchenberger, aus: VERTRAUT UND FREMD. VULGATA 77. Zeitgenössische Zugriffe auf die Bibel im Dommuseum Mains (Publikationen des Bischöflichen Dom-und Diözesanmuseums Mainz, Bd. 11), Mainz 2019, S. | p. 31.