Museum: Raum 03

Anneliese Schrenk: KÖRPER NR. 1/3/4, 2011

Die abstrakt erscheinenden Quader der in Wien lebenden Künstlerin Anneliese Schrenk in den Farben Weiß, Schwarz und Braun sind den äußeren Ausdehnungen ihres eigenen Körpers überschrieben: Sie waren Teil der Ausstellung zum Kunstwettbewerb über die Trinität 2011. Erst in nächster Nähe nimmt man ihre sanften Oberflächen wahr: die Quader sind mit Rindsleder überzogen. Anneliese Schrenk schafft Körper und Bilder mit dem Medium der Rinderhaut, die zudem den Geruch des Leders freisetzen. Haut ist Schutz und Membran, ein Ort, wo das Innen und das Außen kommunizieren. „Haut trägt die Spuren von Verwundung, sie zeigt, was einem Lebewesen widerfahren ist. Für das Innere ist sie Grenze zur Außenwelt, für ein Außen Grenze zu einer Innenwelt“ (Gustav Schörghofer).

Die Positionierung der Quader ergeben eine Spannung zueinander, bauen eine Kraft oder eine Antikraft auf, sie visualisieren die immanente Bewegung, die sich in der Vorstellung von Trinität auftun könnte. Man darf sie „benützen“, oder doch lieber nicht – die Haut ist bedroht, verletzt oder abgeschürft zu werden.

Körper Nr. 1/3/4, 2011 Leder, 3-teilig, je 182x56x28 cm KULTUM depot Graz, aus: 1+1+1=1 Trinität (2011) | Anneliese Schrenk

Anneliese Schrenk

geboren 1974 in Weiz, Österreich, lebt und arbeitet in Wien. Ihr Studium absolvierte sie an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Gunter Damisch und Otto Zitko. 2009 erhielt sie das Förderungsstipendium der Akademie der Bildenden Künste. Ihre Arbeiten wurden u.a. in Wien und New York ausgestellt. Im KULTUM wurde Schrenk in den Ausstellungen „1+1+1=1 Trinität“ (2011), „MITLEID | compassion“ (2012) und "GOTT HAT KEIN MUSEUM. Aspekte von Religion in Kunst der Gegenwart" (2025/26) gezeigt.

born in Weiz, Austria, in 1947; lives and works in Vienna. She studied at the Academy of Fine Arts Vienna in the master classes of Gunter Damisch and Otto Zitko In 2009, she was granted an Advancement Scholarship by the Academy of Fine Arts Vienna. Her works were exhibited i.a. in Vienna and New York. Schrenk’s works were shown in the KULTUM in the exhibitions “1+1+1=1 Trinität“ (2011) and „MITLEID | compassion“ (2012).

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Anneliese Schrenk: BODY NR.1/3/4, 2011

The seemingly abstract cuboids by Vienna-based artist Anneliese Schrenk, in shades of white, black and brown, are overlaid with the outer contours of her own body: they were part of the exhibition for the 2011 Trinity art competition. Only when viewed up close can one perceive their smooth surfaces: the cuboids are covered with cowhide. Anneliese Schrenk creates bodies and images using cowhide, which also releases the scent of leather. Skin is protection and a membrane, a place where the inside and outside communicate. „Skin bears the traces of wounds; it shows what has happened to a living being. For the inside, it is a boundary to the outside world; for the outside, it is a boundary to an inner world“ (Gustav Schörghofer). The positioning of the cuboids creates tension between them, building up a force or an anti-force; they visualise the immanent movement that can open up in the idea of the Trinity. You can “use” them, or perhaps not – your skin is at risk of being damaged, injured or grazed.

Text aus | Text from: Johannes Rauchenberger: Gott hat kein Museum. Religion in der Kunst des beginnenden XXI. Jahrhunderts. | No Museum Has God. Religion in Art in the Early 21^stCentury. (IKON. Bild+Theologie, hg. von | ed. by Alex Stock und Reinhard Hoeps), Verlag Ferdinand Schoeningh, Paderborn 2015, S. | p. 420-421