Clara Oppel – Breathing Space
Vor dem Artist Talk präsentiert die Künstlerin das Klangobjekt Sfumato, aus der Sammlung des KULTUMUSEUM (Raum 09). Das ist ein an einen christlichen Flügel-Altar gemahnendes Soundobjekt, das zusätzlich das Flirren des Lächelns der Mona Lisa im Titel hat. Doch all das ist ein Sound, der aus den Flügeln kommt, der Blick des Mittelfeldes führt ins Leere, jedenfalls ins Bildlose ...
Mitschnitt der Vorstellung des Werks "Sfumato" und des Gesprächs zwischen Clara Oppel und Johannes Rauchenberger zur Buchvorstellung "Breathing Space" am 16. Februar 2023
Clara Oppels Arbeiten positionieren sich an den Schnittstellen von Klang, Raum, Installation und Skulptur. Sie setzt Klänge in Symbiose mit Bild und Raum und schafft daraus begehbare Raumskulpturen. Mittels Audioaufnahmen dringt sie tief in die Materie der Wahrnehmung ein. Sie sagt, es sei wie ein „Hineinzoomen“ mit dem Mikrofon, um einen Mikro-Organismus hörbar zu machen. Solche O-Töne schält sie heraus und modifiziert sie bis zur Unkenntlichkeit. Besonders widmet sie sich sowohl der Konstruktion von Bildelementen als auch den Bewegungen und Anordnungen von akustischen Signalen im Raum. Der Künstlerin geht es um Wechselwirkungen zwischen akustischer und visueller Wahrnehmung. Beides bestimmt den Raum. Aus sich heraus entsteht ein Spannungsfeld. Der materielose Klang bekommt eine körperliche Erscheinung und erzeugt mit den skulpturalen Elementen synästhetische Situationen. Hieraus formen sich die Raumskulpturen. Jede Arbeit weist auf intermodale Qualitäten hin, auf Situationen, die zugleich Bild und Klang sind. Das akustisch-skulpturale Innenleben der Objekte und Installationen führt uns auf Reisen im multimedialen Raum, in dem alle Situationen wechselseitig aufeinander wirken. Erst durch die gleichwertige Zusammenführung der auditiven, visuellen und räumlichen Komponenten führt das Gesamte zum gewünschten Ziel – der Klangskulptur.