Der steirische Künstler und Architekt Gerhard Lojen (1935–2005) zählt zu den prägenden Figuren der steirischen Moderne, sein Name ist eng verbunden mit der Entwicklung der abstrakten Malerei in Österreich. Das KULTUM zeigt zum 20. Todestag und 90. Geburtstag des Künstlers im Spiegelgitterhaus Gleisdorf Werke des „Doyens der abstrakten Malerei in der Steiermark“ (Werner Fenz) aus der Sammlung Wolf und dem Nachlass des Künstlers, der von seiner Frau Arch. Erika Loyen verwaltet wird.
Lojen experimentierte mit Techniken, dachte in Materialien, Bildern und Formen. Seine Arbeiten oszillieren zwischen Malerei, Objekt und Skulptur. In ihren geometrischen Setzungen, klaren Kompositionen und reduzierten Farbflächen spiegelt sich der Zeitgeist einer sich wandelnden Moderne. Konstruktivistische Einflüsse, ebenso wie Impulse der französischen Avantgarde, durchziehen sein Schaffen – lesbar wie ein offenes Archiv künstlerischer Strömungen und ihrer Transformation. Diese Form des Verbundenseins zeigt sich auch in seiner Lehrtätigkeit an der Ortweinschule Graz, wo er ab 1985 die Meisterklasse für Malerei leitete. Für Lojen war Kunst nie ohne Geschichte denkbar – sie war ihm Ausgangspunkt, Resonanzraum und Gegenüber.