Faschismus, Vernichtung, Ex-Jugoslawienkriege, (Post-)sozialismus, (Post-)kapitalismus: Das sind die Forschungs- und Transformationsfelder in der Kunst von Zlatko Kopljar. Nach fast drei Jahrzehnten unterschiedlichster künstlerischer Ausdrucksweisen in Fotografie, Performance, Film und Skulptur münden sie in den letzten Jahren in einen fast vollständigen Ikonoklasmus in Form großformatiger Malerei
Grundfragen von Schuld und Opfer, die Perspektive für ein neues ethisches Handeln, Aspekte von Metaphysik und einer Transzendierung des Lebens sind in Kopljars Werk durchgehende Motive: In seinen insgesamt 22 „K“s („Constructions“) entwickelt er von 1997 bis 2020 die Figur des Mannes im reflektierenden Anzug: Es ist der Protagonist von Kopljars Videoarbeiten, der eine „Persona“ konfiguriert, wie ein Blitzableiter für die menschliche Sehnsucht. Sie verschwindet am Ende, transformiert sich als Skulptur in die Leere und findet sich schließlich malerisch in Form von "Streifenbildern" wieder: Vor vier Jahren hat sich Kopljar entschieden, erstmals – und nur mehr – zu malen: Sein filmisches, performatives und bildhauerisches Werk, das er der Sammlung des KULTUMUSEUMs übergibt, wird in dieser großen Retrospektive, das sich über drei Etagen im Minoritenzentrum erstreckt, ebenso zu sehen sein, wie die noch nie ausgestellten neuen, großformatigen Malereien, die eine große Nähe zum Erhabenen im Sinne Lyotards herstellen.