Ausstellungseröffnung: HENRY JESIONKA: FLEEING SHADOWS. DO, 15. Juni, 18.30 Uhr. Zur Ausstellung spricht Hermann Glettler, Bischof von Innsbruck
E-Mail nicht richtig angezeigt?
Im Browser ansehen

Ankündigung der AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG:

HENRY JESIONKA: FLEEING SHADOWS.

Zur Ausstellung spricht  Hermann Glettler, Bischof von Innsbruck.

Donnerstag, 15. Juni, 18.30 Uhr

Eine Koproduktion von La Strada und KULTUM.
Es erscheint ein Katalog mit  Texten von Wenzel Mracek und Johannes Rauchenberger

Presserundgang mit Henry Jesionka und Bischof Hermann Glettler: Mittwoch, 14. Juni, 15 Uhr


https://www.kultum.at/henry-jesionka

 


 

Welche Auswirkungen haben naturwissenschaftliche Forschung und Entwicklung auf unsere Gesellschaften? Den Fokus der Ausstellung des aus Kanada stammenden Medienwissenschaftlers, Filmemachers und bildenden Künstlers Henry Jesionka bilden multimediale Skulpturen um J. Robert Oppenheimer, Stephen Hawking und die Challenger-Katastrophe von 1986. FLEEING SHADOWS führt Hybris, Demut, technische und menschliche Tragödien eindrucksvoll vor. Zugleich stellen die Arbeiten eine Hommage an den wissenschaftlichen Ehrgeiz und die Kreativität der Menschheit dar.

Mit seinen plastischen Werken verhandelt der Künstler aber auch die interkulturelle Relevanz zwischen Philosophie und Naturwissenschaft, wenn Details um Hochgeschwindigkeits-Fotografie oder frühe Strategien für künstliche Intelligenz in einen Rahmen christlicher oder asiatischer Ikonografie gefasst erscheinen.

 
Henry Jesionka,
geboren 1957 in der Niagara-Region, Kanada, lebt in Graz und Toronto.
Er studierte Physik an der University of Waterloo, Filmtheorie / Produktion an der Ryerson Polytechnic University in Toronto sowie Medienwissenschaften an der State University of New York in Buffalo. Er unterrichtete Film- und Medienwissenschaften an der Simon Frazer University, Vancouer, Ryerson Polytechnic University, Toronto und die State University of New York @ Buffalo.
Arbeiten (neben anderen mit Jack Goldstein, Peter Weibel) für die Ars Electronica und das Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe; steirischer Herbst; Andrä Kunst (Pfarre St. Andrä, Graz).
Zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, darunter US National Endowment for the Arts (NEA), dem New York State Council for the Arts (NYSCA), New York Foundation for the Arts (NYFA), Ontario Arts Council (OAC), und dem Canada Council for the Arts.
 


 

Downloads:

 

Raum 01: Trinity – ein Grabmal für J. Robert Oppenheimer

 

Henry Jesionka: Photo Graph
Foto: Nicola Milatovic

 

Henry Jesionka: Trinity – ein Grabmal für J. Robert Oppenheimer
Foto: Nicola Milatovic

 

Henry Jesionka: Trinity – ein Grabmal für J. Robert Oppenheimer (Detail Uhren)
Foto: Nicola Milatovic

 
Diese Bodenskulptur wurde als Schrein/Reliquiarkonzipiert, der die Erinnerung an die von J. Robert Oppenheimer entwickelte erste Atombombe birgt.
Die Mischtechnik-Skulptur besteht aus einer rahmenden Halbkugel, auf der Oppenheimers “Grabmal” montiert ist. Inspiriert von den “vesica piscis” - sich überlappenden Scheiben mit gleichem Radius, die in der frühchristlichen Ikonografie das Bild Christi einrahmen - ist Oppenheimer hier der Schöpfer, der auf ewig mit dem Moment der Detonation der Atombombe in Hiroshima verbunden ist. Sein Bild ist in eine Leinenbinde eingebunden, die in ein Bündel von Taschenuhren mündet, die alle auf den Zeitpunkt der Zündung eingestellt sind. Er ist an seine Erfindung gebunden. Er ist auch ein Flaschengeist.

 
Die “Bombe” selbst ist ein kugelförmiger 3-D-Spiegel, an dem Bilder von “Blumen” angebracht sind. Bei diesen Blumen handelt es sich in Wirklichkeit um Bilder von “Rapatronic”-Fotos von Atomexplosionen, die die ersten Millisekunden verschiedener Detonationen darstellen. Auf der Skulptur sitzt eine Krone, die dem berühmten Foto “Milk Drop Coronet Splash” von Harold Edgerton nachempfunden ist, der auch einen speziellen Verschluss für Atombombenfotos entwickelt hat.
Das gesamte Werk ist auf einem Betonsockel montiert, aus dem die geschmolzenen und oxidierten Münzen als Finger herausragen.
 


 

Raum 01:

Schwarze Löcher 

 

Henry Jesionka: Black Holes
Foto: Nicola Milatovic

 

Henry Jesionka: Black Holes
Foto: Nicola Milatovic

 


 
Diese an der Wand montierte Mischtechnik-Skulptur ist eine Hommage an Stephen Hawking, der vor allem für seine Arbeiten zur Physik der schwarzen Löcher bekannt ist. Die Skulptur ist im Stil einer religiösen Ikone gefertigt. Anstelle von Edelmetallen und Juwelen ist das Hawking-”Altarbild” jedoch aus Blei, Aluminium, Stahl, Eisen und Kupfer gefertigt. 
In ähnlicher Weise umfasst das Bildfeld ein Porträt von Hawking in seinem Rollstuhl, umgeben von unpassenden Bildelementen: eine aus Kupfer gefertigte Krone aus “Teilchenkollisionen”; das Schaf Dolly, das erste geklonte Tier, ebenfalls aus Kupfer; in Kupfer geprägte Bilder von Atomexplosionen von Harold Edgerton; das “Hopefield-Netz”, 
 
ein piktografischer Verweis auf Neuronale Netze, einen Vorläufer der künstlichen Intelligenz, in Rost geätzt aus Stahl; ein in Kupfer geprägtes Bild der “anima sola” oder einsamen Frau, das eine Seele in der Vorhölle darstellt; und ein uraltes Sonnensymbol, das aus wirbelnden Mustern von Eisenspänen besteht, die durch Magnete auf der Rückseite einer großen oxidierten Kupferscheibe, die unserem Planeten oder der Himmelsscheibe von Nebra ähnelt, in Form gebracht wurden.
 


 

Raum 02:

T=0-73,191 & T+76,437 – zwei Skulpturen der Challenger-Explosion von 1986

 

Henry Jesionka: T=0-73,191
Foto: Nicola Milatovic

 

Henry Jesionka: T=0-73,191
Foto: Nicola Milatovic

 

Henry Jesionka: T+76,437
Foto: Nicola Milatovic

 
T=0-73.191: Die aus poliertem Aluminium gefertigte Skulptur spiegelt die Umgebung wider und fungiert als physischer Zeitstrahl von der Zündung bis zur Explosion.
 
T+76.437 ist einem Detail der Explosion selbst nachempfunden. Die Rauchkugel mit divergierenden Rauchfahnen, die einem antiken Artefakt eines abgetren- nten Opferkopfes ähnelt, ist aus patinierter Bronze gefer- tigt und verweist auf antike Artefakte - unser kollektives Gedächtnis.
Als solche ist die Skulptur „aus der Zeit gefallen“.
 


 

Raum 03:

Elégie

 

Henry Jesionka: Elégie
Foto: Nicola Milatovic

 

Henry Jesionka: Elégie
Foto: Nicola Milatovic

 
Elégie ist eine Hommage an die Migranten, die bei dem Versuch, das Mittelmeer nach Europa zu überqueren, im Meer ums Leben kamen.
Die Skulptur besteht aus zwei mittig angeordneten Händen, die Rücken an Rücken platziert sind - eine aus Aluminium gegossen, aber so bearbeitet, dass sie wie Blei aussieht, und die andere aus Messing gegossen, aber so bearbeitet, dass sie wie Gold aussieht - und in Augenhöhe zwischen zwei sich kreuzenden Stacheldrahtscheiben platziert sind (was wiederum an die “vesicapiscis” erinnert).
Hinter den Händen befinden sich zwei um 90 Grad versetzte Spiegel.
 
Die dem Betrachter zugewandte “bleierne” Hand ist mit gestanzten Texten aus Berichten von Migranten aus erster Hand versehen - “Ich bin zersplittertes Holz und Tränen und Meerwasser”, zum Beispiel - während die polierte “goldene” Hand, die dem Spiegel zugewandt ist und nur in der Reflexion gelesen werden kann, Auszüge aus den christlichen Seligpreisungen trägt.
 


 

Raum 03: Photo Graph

 

Henry Jesionka: Photo Graph.
Foto: Nicola Milatovic

 

Henry Jesionka. Foto: J. Rauchenberger

 
Wenn eine Atombombe gezündet wird, entsteht sofort ein intensiver Lichtblitz, der so genannte Flash. 
Der Blitz dauert nur den Bruchteil einer Sekunde, aber seine intensive Energie erzeugt Temperaturen, die heißer sind als die der Sonnenoberfläche. Da das Licht alles in seinem Weg verschlingt, werfen Objekte in unmittelbarer Nähe Schatten auf die Oberflächen hinter ihnen. 
 
Diese Schatten sind das Ergebnis der extremen Hitze, die die freiliegenden Oberflächen verdampft oder versengt, während die abgeschirmten Bereiche relativ unberührt bleiben - Silhouetten von Menschen, Fahrrädern und anderen Alltagsgegenständen.
 

Wir bitten Sie herzlich um Ankündigung! Für Rückfragen bezüglich weiterer Fotos etc.. bin ich unter 0676 8742 3333 gerne erreichbar.

Johannes Rauchenberger


 

Mariahilferplatz 3, 8020 Graz
T: +43 / 316 / 71 11 33 - 31
M: tickets@kultum.at
W: kultum.at

 

Das Programm wird gefördert von: 

 
Wenn Sie den Newsletter nicht mehr erhalten möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an office@kultum.at Impressum