KULTUM | Ostergrüße
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Noch bis Karsamstag sind die Filme von Thomas Henkes CINEMA ALTERA im KULTUM zu sehen. Das hat einen bestimmten Grund: In der Vorbereitung dazu fiel einmal der Satz: "Meine Kunst ist eine Kunst des Karsamstags." Gemeint war vor allem der "Film der letzten Zuflucht", aber auch der "Film der Antworten". Und, unabhängig von der "christlichen Terminologie", der jüngste Film "Samstagmittag, 12 Uhr", in der Etty Hillesums Tagebücher von Martina Gedeck gelesen werden. Vielleicht finden Sie noch ein paar Stunden heute, morgen oder übermorgen Zeit: Es ist eine stille Kunst, wie gemacht für diese Tage. Ich danke Thomas Henke von ganzem Herzen, dass er all seine Werke unserer Sammlung für Religion in der Gegenwartskunst schenken wird! In Kürze wird auch noch ein umfassendes Buch zu seinem Werk erscheinen.

Und in einem der Filme – in Portraits 1.13 – kommt auch dezidiert Ostern vor: Von Thomas Macho fällt am Schluss der Satz: Wenn man aus dem Osterglauben „sozusagen jetzt eine Ethik formulieren müsste, könnte man sagen: ‚Wir müssen so leben, dass wir ertragen können müssten, allen wieder zu begegnen, die vor uns gestorben sind, auch allen Feinden, allen missgünstigen Zeitgenossen, allen, die uns gar nicht leiden konnten, und allen, die wir nicht leiden konnten, allen, die wir geschädigt haben, allen, denen wir die Steine in den Weg gelegt haben.‘“

 

 

 

Zu Beginn der Karwoche habe ich mit dem Neustamentler Peter Trummer anlässlich der zweiten Auflage seines Buches: Auferstehung jetzt. Ostern als Aufstand: Theologische Provokationen vor dem Bild der "Speisung der 5000" ein Gespräch geführt: Trummer kann wahrscheinlich als weltweit einer der versiertesten Bibelwissenschaftler zum Thema "Ostern" bezeichnet werden: Bereits vor mehr als 50 (!!) Jahren hat er dazu seine Dissertation verfasst - die er im Nachhinein freilich als gescheitert erklärt. Vor drei Jahrzehnten nahm er das Thema wieder auf. Unglaublich, was ihn dabei umtreibt, wie lebensgesättigt er vom neuen vertrauensvollen Gottesbild Jesu spricht, was er etwa am Hochaltar von Mariazell festmacht. Seine unerbittlichen Gegner sind die Opfertheologen. Und sein Anspruch in jeder Rede über Ostern: "Wir müssen so reden, dass uns auch die Ungläubigen zuhören können." Das ist ein Anspruch! Hören Sie hier das Gespräch >>

 

Peter Trummer ist übrigens schon "Hausgenosse" unseres Youtube-Kanals. Hören Sie hier auch das Gespräch, das ich mit ihm anlässlich seines 80. Geburtstags vor zwei Jahren, sowie die Lieder und Kompositionen, die er bei uns quasi "eingestellt" hat, nach. www.kultum.at/peter-trummer

 

Und schließlich – es ist ein Ostergruß – ein Ausblick auf die nächste Ausstellung: Wilhelm Scheruebl, der Künstler, der 2020 den Grazer Dom mit Altar, Ambo und Kathedra ausgestattet hat, wird am 29. April (bitte vormerken!) seine große Ausstellung  GEHEN und VERGEHEN bei uns eröffnen: Drei lebensgroße, mit Bleistift flächig ausgemalte T-Formationen werden dabei u.a. im Franziskussaal gezeigt, die jeweils eine weiße Fläche leer lassen, die wiederum einen ausbreitenden Körper zeigen: Sie heben auf je ihre Weise die Schwerkraft auf. Mit der Überwindung des Todes in der Figur Jesu, mit der Geste des Arme-Ausbreitens im Zustand des Glücks, mit einer idealtypischen Darstellung des Menschen an sich. Was sie eint: das Zutrauen zu dem, was im Menschen sein könnte. Und weitergegeben werden könnte.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe Ostern, im Namen des ganzen KULTUM-Teams!

Ihr

Johannes Rauchenberger

 


 

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