KULTUM | im Spiegelgitterhaus: Ausstellung über Gerhard Lojen (1935–2005) Fr, 17. Oktober 2025, 18 Uhr
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Ausstellungsansichten der Schau: "Gerhard Lojen zum 20. Todestag und 90. Geburtstag: 1935–2005), KULTUMUSEUM im Spiegelgitterhaus Gleisdorf. Die Werke entstammen der Schenkung ans KULTUM aus der Sammlung Wolf und dem Nachlass des Künstlers (DI Erika Lojen); Foto: J. Rauchenberger

 

Herzlich möchte ich noch einmal auf die heutige Eröffnung der großen Schau von Gerhard Lojen (1935–2005) im Spiegelgitterhaus Gleisdorf aufmerksam machen: Um 18 Uhr eröffnen wir diese außerordentlich schön gewordene Ausstellung  – Werke aus der Zeitspanne 1961 bis 2005 sind zu sehen. 
Es ist wirklich ein Eintauchen in die Geschichte der abstrakten Malerei, der Lojen erstmals durch seinen Lehrer Kurt Weber begegnete und die er in einem wirklich singulären Ansatz in unterschiedlichsten Werkgruppen bis zu seinem Tod verfolgte – immer die internationalen Partner bedenkend und auf sie reagierend. Ich danke besonders Frau DI Erika Lojen, der Witwe des Künstlers, die mich eintauchen hat lassen in den so sorgsam geführten Nachlass einer Anzahl an Werken, die in mehrere Tausende geht.

Es ist ein Eintauchen in eine Atmosphäre einer geistigen Neugestaltung von Welt, nicht im Sinne einer "Naturabstraktion", sondern im Sinne einer Visualisierung des Geistigen, es ist ein Eintauchen in ein Fluidum an Transzendenz im buchstäblich "Horizontalen", ja in ein Fliegen in eine andere Welt – immer auch mit einem Stück Humor, einem stillen freilich. Allein in den letzten 5 Jahren entstanden 400 Bilder: Gerhard Lojen endete trotz seiner den Tod viel zu früh bringenden Krankheit nicht im Schwarz, er endete im Weiß.
Es ist eine öffentliche Aufgabe, dieses Werk für die nächsten Generationen zu bewahren und auszustellen...
Außerordentlich! 

Herzlich,

Ihr Johannes Rauchenberger

 

Die Schau ist bis zum 17. Jänner 2026 zu sehen.
Reguläre Öffnungszeiten: FR 17–19 Uhr und SA 10–12 Uhr
Darüberhinaus sind Anmeldungen mit persönlicher Terminvereinbarung mit Mag. Erich Wolf unter 0664/221 81 84 willkommen. 


 

Ausstellungsansichten der Ausstellung: "Gerhard Lojen zum 20. Todestag und 90. Geburtstag: 1935–2005), KULTUMUSEUM  im Spiegelgitterhaus Gleisdorf. Die Werke entstammen der Sammlung Wolf und dem Nachlass des Künstlers (DI Erika Lojen); Foto: J. Rauchenberger

 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Der steirische Künstler und Architekt Gerhard Lojen (1935–2005) zählt zu den prägenden Figuren der steirischen Moderne, sein Name ist eng verbunden mit der Entwicklung der abstrakten Malerei in Österreich. Das KULTUM zeigt zum 20. Todestag und 90. Geburtstag des Künstlers im Spiegelgitterhaus Gleisdorf Werke des „Doyens der abstrakten Malerei in der Steiermark“ (Werner Fenz) aus der Sammlung Wolf und dem Nachlass des Künstlers, der von seiner Frau Arch. Erika Lojen verwaltet wird.

Lojen experimentierte mit Techniken, dachte in Materialien, Bildern und Formen. Seine Arbeiten oszillieren zwischen Malerei, Objekt und Skulptur. In ihren geometrischen Setzungen, klaren Kompositionen und reduzierten Farbflächen spiegelt sich der Zeitgeist einer sich wandelnden Moderne. Konstruktivistische Einflüsse, ebenso wie Impulse der französischen Avantgarde, durchziehen sein Schaffen – lesbar wie ein offenes Archiv künstlerischer Strömungen und ihrer Transformation. Diese Form des Verbundenseins zeigt sich auch in seiner Lehrtätigkeit an der Ortweinschule Graz, wo er von 1987 bis 2000 die Meisterklasse für Malerei leitete. Für Lojen war Kunst nie ohne Geschichte denkbar – sie war ihm Ausgangspunkt, Resonanzraum und Gegenüber. 

Kuratiert von Johannes Rauchenberger

 

Foto: Erika Lojen


 

„Seit Lojen malt, malt er abstrakt, gegenstandslos, aber nicht formlos; Seit er malt, ist die Fläche nicht nur Bildträger, sondern konstituierendes Element des Bildes; sind die Farben unmittelbar an der Formwerdung der Bildgestalt beteiligt. Nun könnte man diesen „Stil“ in einem weiter gefassten Rundblick als Charakteristikum nicht nur der internationalen Kunstszene seit dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch der Malerei in Österreich bezeichnen. Im Gegensatz zu dieser Unschärfe auf den ersten Blick handelt es sich jedoch in der Kunst von Gerhard Lojen um eine nur mit wenig anderen Positionen vergleichbare, im Wesentlichen singuläre Entwicklung.“ (Werner Fenz, 2005)

„So abstrakt Lojens Bilder auch sein mögen, die er in 45 (50) Jahren zwischen informellem Materialbild und geometrischer Abstraktion bis hin zum Nullpunkt entwickelt hat, in Wirklichkeit sind Lojens abstrakte Bilder Symbiosen von Erfahrungen im Widerstand gegen das provinzielle Vergessen. Sie schreiben solcherart die Geschichte der Moderne in der Steiermark fort.“ (Christa Steinle, 2001)

„Könnte es nicht sein, dass alle Bilder dieser Welt schon immer bestehen und einige durch die Künstler in die Sichtbarkeit gebannt werden?“ (Gerhard Lojen im Interview mit Peter Weibel, 2001)

 

Kernstockgasse 28, 8200 Gleisdorf



 

Reguläre Öffnungszeiten: FR 17–19 Uhr und SA 10–12 Uhr
Darüberhinaus sind Anmeldungen mit persönlicher Terminvereinbarung unter 0664/221 81 84 willkommen. 

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