Wir beginnen in der ersten Themenführung am Samstag mit dem ERBE – und angesichts der Entwicklungen der letzten Zeit ist dieses nicht nur poetisch zu denken. Aber auch! Das kulturelle und religiöse Erbe mit Gegenwart zu reflektieren ist der Ausgangspunkt des KULTUMUSEUM, das Spuren von Religion in der Kunst der Gegenwart folgt. Die erste Abteilung der Ausstellung "GOTT HAT KEIN MUSEUM" handelt einfach vom Erbe – mit poetischen Bildern von Anfang und Content, von Widerspruch und subtiler Hinterfragung. Was sind Ankerpunkte, Leitplanken oder vielmehr Leitsterne aus dem Kosmos der „Werke der Vergangenheit, die unsere Kultur ausmachen“ (Philippe Jaccottet)? Wann werden sie zum Flügel, wann zur Last? Wer haucht wem ein Leben ein? Worauf soll man sich überhaupt beziehen? Wir beginnen buchstäblich bei Adam & Eva und landen im Heute, auch im Missbrauch des religiösen Erbes...
Werke von Maaria Wirkkala, Adrian Paci, Zenita Komad, Michael Endlicher, Alfred Graf, Reinhild Gerum, Guillaume Bruère, Iris Christine Aue, Claudia Schink, Hannes Priesch spielen für diesen ersten Apekt eine Rolle.
Weiter geht es dann in weiteren Führungen mit den (Un-)Möglichkeiten, Wissen und Glaube zu vereinen, mit den Poesien und den Verzweiflungen zu "letzten Dingen", mit den Widersprüchen und Vereinbarkeiten von Körper und Geist(er), den ausgeleuchteten und behaupteten "heiligen Räumen", den gemalten oder erlebten "heiligen Bildern", schließlich geht es um die Not des erstarkten religiösen Fundamentalismus, um Gottes Codes, seine „Ikonografie“, die Erkennbarkeit christlicher Bildcodes und abschließend um die Widersprüche in den Bildern zur Religion, die am aktuellen Ort des historischen Minoritenklosters manifest wird.
Jedes der Werke erzählt auch seine eigene Ausstellungsgeschichte der letzten 25 Jahre, sein Konzept, seinen Esprit. Mit all dem wurde in dieser ersten Schau für ein neues Museum im KULTUM eine „Meta-Erzählung“ über unterschiedliche Aspekte von Religion in der Kunst der Gegenwart gebaut, die von nun an als „ständige Sammlung“ erlebbar sein wird...
Fühlen Sie sich herzlich eingeladen zu kommen und wiederzukommen, mit oder ohne Führung.
Herzlich,
Ihr Johannes Rauchenberger
PS: Hier finden Sie eine Übersicht von Führungsterminen mit thematischen Schwerpunkten für die Ausstellungszeit: