KULTUM | Literatur: Franz Dodel und Anja Utler als Doppelte Gäste am Fr, 15. März
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Nach den äußerst gelungenen "2. Blumenbergtagen" am vergangenen Samstag – mit einem hochinteressanten Gespräch zwischen Philipp Stoellger und Rüdiger Zill zu Mittag und einem wunderbaren Literatur- und Kunstabend mit Judith N. Pfeifer, Thomas Ballhausen und Helena Sorokina im Minoritensaal (beide Veranstaltungen können Sie online nacherleben) lade ich Sie zum nächsten, wirklich hochkarätigen Literatur-Abend am kommenden Freitag, den 15. März (19 Uhr) ins KULTUM.

Der Schweizer Dichter Franz Dodel, der schon mehrfach bei uns aus seinem Riesenwerk "NICHT BEI TROST" gelesen hat und 2013 damit sogar in einer großen Ausstellung bei uns zu Gast war, wird aus seiner jüngsten Ausgabe seines Endlosgedichts lesen, das er vor 20 Jahren begonnen hat und das mittlerweile auf mehr als 52.000 Verse angewachsen ist.
Im Konzept des "Doppelten Gastes" hat Dodel diesmal Anja Utler eingeladen, eine der versiertesten Lyrikerinnen des deutschsprachigen Raums: In 209 kurzen, locker an die Tradition des Haiku angelehnten Gedichten dokumentiert das Buch »Es beginnt der Tag« von Utler eine tiefe geistige und emotionale Krise. Sie beschreibt das Gefühl einer Gegenwart, das von Krieg und Krisen verunsichert ist. 
Im Fokus steht die Trauer als das prägende Gefühl einer Zeit, in der die Menschen sich dem Verlust von Lebewesen, von Bewohnbarkeit und Gerechtigkeit aussetzen und ausgesetzt sehen.
Ihrer poetischen Resonanz auf Leid und Zerstörungswillen stellt Anja Utler einen analytischen Essay zur Seite, in dem sie dafür plädiert, Gefühle nicht länger reflexhaft abzuwehren, sondern sie zu erforschen. Denn als Auskunftgeber über die Beziehungen in der Welt bezeugen sie nicht nur die Bedeutung (ausbleibender) gesellschaftlicher Veränderungen, sie können auch Wege zu besserem Handeln aufzeigen.

Literatur-Kuratorin Barbara Rauchenberger wird in das Werk der beiden einführen, Helwig Brunner führt wiederum das anschließende Gespräch.

 

 

Ihr

Johannes Rauchenberger

 


 

Franz  Dodel

geboren 1949 in Bern, Schweiz, lebt und arbeitet in Boll und Bern. Nach der Ausbildung zum Lehrer studierte er Theologie und promovierte über die Spiritualität der Wüstenväter. Seit 2002 schreibt er an einem einzigartigen Lyrikprojekt, das er mit „Nicht bei Trost“ überschreibt. In strenger Form wird täglich am inzwischen auf mehr als 52000 Verse angewachsenen Text weiter gewoben. Zuletzt erschienen: Nicht bei Trost. Carmen infinitum (Z. 12001-18000), Edition Korrespondenzen, Wien 2011, Nicht bei Trost. Mikrologien  (Z. 18001-24000), Edition Korrespondenzen, Wien 2014. Nicht bei Trost. Tessitura  (Z. 36001-42000), Edition Korrespondenzen, Wien 2023.  Nicht bei Trost. Sondagen (Z. 42.0001–48.000) Korrespondenzen, Wien 2024.
Im KULTUM wurde Dodel in  der Ausstellung „NICHT BEI TROST. Das Material“ (2014) gezeigt.  

 

Anja Utler

ist Dichterin, Übersetzerin und Essayistin. Zuletzt publizierte sie die Bände kommen sehen. Lobgesang (Edition Korrespondenzen, 2020) und Es beginnt. Trauerrefrain (Edition Korrespondenzen, 2023), sowie Essays zum Verhältnis von Poesie und Ökologie. Anja Utlers Gedichte wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, war Gastprofessorin an der Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst in Wien und Thomas-Kling-Poetikdozentin der Universität Bonn. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Ernst-Jandl-Preis für Lyrik 2023.

 


 

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PS für morgen Mittwoch, 13. März, 17 Uhr: In der aktuellen (Zweit-)Ausstellung "SISTERS OF THE LABYRINTH" von Renate Kordon und Tamara Friebel wird es nicht nur eine Ausstellungsführung geben, sondern auch anschließend ein Filmscreening von Renate Kordon mit einigen ihrer zahlreichen preisgekrönten Trickfilme der letzten 30 Jahre.

 


 

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