neu, ATEM, neu: Fragmente eines wundervollen Abends
E-Mail nicht richtig angezeigt?
Im Browser ansehen

Wenn man ein neues Haus das erste Mal bespielt bewohnt, in Besitz nimmt, so gibt es Rituale. Unseres war der Spiel mit dem Atem: Nennen Sie es auch "In-Spiration" – auch in diesem Wort steckt der Atem.

Nach den Wochen des Lockdowns möchte ich mit Ihnen ein kurzes Video von der künstlerischen Einweihung des neuen Minoritensaals vom 12. November teilen. Ebenso eine Nachreflexion des Diskurspanels an diesem Tag von Florian Traussnig: Als Gemeinschaft der Atmenden lohnt es sich, dem Atem „radikale Aufmerksamkeit“ (Lenart Škof) zu schenken und sich des eigenen Atems – und dadurch in Folge auch der Mit-Atmenden überhaupt – intensiv bewusst zu werden.

Morgen Abend, den 13. Dezember, geht es mit dem Studio Dan im Minoritensaal wieder los. Und ab Dienstag ist die Ausstellung "Mutter Gottes" von Judith Zillich zu sehen.

Einen schönen Abend am 3. Advent!

Ihr Johannes Rauchenberger



 

Es fängt an.
Ich fange an.
Einatmen.
Eins, zwei, drei, vier.
Atem anhalten.
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs.
Ausatmen.
Eins, zwei, drei, vier.
Jetzt, hier.

Etwas bewegt sich.
Bewegte Luft.

Luftzug.
Wind.
Duft.

Margret Kreidl, aus ihrem Text "EINLEUCHTEND WEISS", der auch Ausgangspunkt der Kompositionen von Sanziana Dobrovicescu, Clemens Nachtmann und Antonis Rouvelas war

 

"Die Selbstverständlichkeit unseres Atmens grenzt an ein Wunder, an das nur jene nicht glauben, die nie um frische Luft ringen mussten. Doch wenn die Luft plötzlich knapp wird, dann muß man um sie kämpfen. 
Etwas später mein erster Schulweg: ein kleiner Hügel, der sich zu einem Berg auftürmt, den ich glaubte, niemals bezwingen zu können. Wie oft bin ich am Straßenrand sitzen geblieben, um zum ersten Mal ernsthaft zu fragen, ob mein Schöpfer es wirklich gut mit meint." 

Felicitas Hoppe, aus ihrem Text: "Liebe Nachtigall, wach auf!"

 

Die Eiche (Quercus robur)

Ein Windlaut / tiefer Ton      erfaßt den Baum / er schwingt /
Er schwankt und zittert / dröhnt /     weiß nicht / was ihn durchdringt.

Christian Lehnert, aus: Windzüge. Vom natürlichen Atem, in Gedichtpaaren
(Gelesen von Daniel Doujenis)

 

Und sonst? Nie reiste ich ohne Erste-Hilfe-Koffer mit meinen gekühlten Asthmasprays. 
Und wenn ein Mensch nicht mehr atmet, ist es aus mit seinen Plänen. Wohl dem, dessen Herr der alte Gott ist. So zitierte ich einen Psalm.
Atem und Asthma, mein Atem und meine Atemlosigkeit. Und noch ein Psalmvers: >Wenn ich am Ersticken war<...  >Als mir eng war, hast Du’s mir weitgemacht.<

Arnold Stadler, aus: "Ich atmete, ich lebte" (Gelesen von Barbara Rauchenberger)

 


 


 

Nach dem Lockdown wieder geöffnet ab DI, 14. DEZEMBER


Judith ZILLICH: MUTTER GOTTES
Eitempera auf Papier
Kurator: Johannes Rauchenberger

Öffnungszeiten der Ausstellung:
DI–SA 11–17 Uhr, SO 14–17 Uhr.
Eintritt: € 5,–/Kinder und Jugendliche bis 18 frei.

Führungen für Gruppen und Schulklassen: € 3,–

 

Judith Zillich, Ikonen, 2018–2020, Eitempera auf Papier, 70x50 cm

 


 

Mariahilferplatz 3, 8020 Graz
T: +43 / 316 / 71 11 33
M: tickets@kultum.at
W: kultum.at

 

Das Programm wird unterstützt von: 

 
Wenn Sie den Newsletter nicht mehr erhalten möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an office@kultum.at Impressum