Neuerscheinung. Judith Zillich: MUTTER GOTTES. Ikonen 2018–2022.
Mit einem Einführungstext von Johannes Rauchenberger und einem Text von Judith Zillich, 128 Seiten, 125 Farbabb., Softcover 23,5x20 cm. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2022.
Die in Wien lebende Künstlerin Judith Zillich stellt sich mit dem für westliche Kunstohren provokanten Titel „MUTTER GOTTES“ der ostkirchlichen Ikone. Dabei ist sie freilich keine Ikonenmalerin. Aber während eines Auslandsstipendiums in Lwiw (Ukraine) erlernte sie in einer Ikonenmalschule der griechisch-katholischen Universität die alten Maltechniken.
Während sie sich freiwillig den Regeln der Ikonen-Malerei unterwarf, begannen sich im Zuge ihrer Auseinandersetzung die Einzelteile eines Ikonengesichts zu verselbständigen, was Judith Zillich interessierte und was in Folge an dieser Werkserie in Eitempera auf Papier, die aus mehr als 100 Variationen besteht, so besticht. Das Zueinander von Mutter und Kind nimmt völlig unvorhersehbare, mitunter auch unanständige Formen an. Es entwickelt sich dabei ein eindrucksvolles Eigenleben an Zeichen und Symbolen, die Transformationen einer Beziehung darstellen, die von zarten Gesten bis zu Monstern reichen.
Das Buch handelt von der Mutter-Kind-Beziehung und dokumentiert – mit einem Einleitungstext von Kurator Johannes Rauchenberger – die Ausstellung „Mutter Gottes“, die im Winter 2021/22 im KULTUMUSEUM zu sehen war : eine Werkserie über „heilige Bilder“ mit zarter Poesie, hintergründigem Humor und tiefgründigem Ernst.