Nachschau zu Marias Zeugnis, nach dem Roman „Marias Testament“ von Colm Tóibín und ORF-Kulturmontag mit Manfred Erjautz: "ZÄHE ZEIT" (13.6., 22.55 Uhr)
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Marias Zeugnis, die szenische Lesung beim Dramatiker|innenfestival vom vergangenen Donnerstag zum Nachhören in unserem Youtube-Kanal: Es ist ein starker, zärtlicher, fast intimer Abend geworden, den uns Beatrix Doderer mit aller Kraft – begleitet von der Musik Grilli Pollheimers –  beschert hat. 

Wer Zeit hat, sich 45 Minuten lang dafür Zeit zu nehmen, wird ziemlich reich belohnt ... Der Roman des irischen Autors Colm Tóibín wurde 2014 für den Booker-Prize nominiert. 

Eine Freude: Am kommenden Montag sendet ORF 2 im Kulturmontag anlässlich unserer Ausstellung ein Künstlerportrait von Manfred Erjautz: ZÄHE ZEIT! (13.6., ca. 22.55 Uhr)

Einen schönes Wochenende (oder: im Sinne des Videos: einen schönen Dreifaltigkeitssonntag), im Namen des KULTUM-Teams!

Johannes Rauchenberger

 

Seinen Namen spricht sie nicht mehr aus, „da würde etwas in mir zerbrechen“, sagt die alt gewordene Maria über ihren Sohn. Ihr „Körper besteht aus nichts als aus Erinnerungen“, sie wird nichts sagen, „was nicht wahr ist“. Und dann beginnt sie: „Mein Leben lang, wenn auch immer ich mehr als zwei Männer zusammen gesehen habe, habe ich Dummheit gesehen und Grausamkeit. Aber das erste, was mir stets in Auge fiel, war mir ihre Dummheit gewesen.“ Colm Tóibíns Roman „The Testament of Mary“ erzählt vom Befremden, die Maria spürt, auch inbezug auf ihren Sohn und seine Anhänger. Aber der Text fährt fort mit einer berührend zu nennen Erinnerung einer Frau, die nicht verstehen kann, was aus ihrem Sohn geworden ist, er geht durch das ganze erinnerte Leben bis hin zum qualvollen Sterben. Und weit darüber hinaus.

Danke, Beatrix Doderer (szenische Lesung), Grilli Pollheimer (Musik), Daniel Grünauer (szenische Einrichtung) und dem Schauspielhaus Graz für den gestrigen Abend bei uns. (Mögen viele weitere irgendwo folgen, so war das eigentlich ursprünglich einmal geplant - nun ist es bei diesem einen Mal geblieben. 


 


 


 

DIE FURCHE hat sich KULTUM genauer angeschaut:

 

„Rückzug von der Welt also? Keineswegs. Abgeschlossen ist hier nichts, weder zeitlich noch räumlich noch thematisch. So wie Johannes Rauchenberger, der Leiter von Kultum, Zentrum für Gegenwart, Kunst und Religion in Graz, seit Jahren an einem stets aktuellen und lebendigen Museum baut, das wächst und wächst, so legt er nun auch Spuren in die neu renovierten alten Räumlichkeiten, die aufmerksam machen.“

Den gesamten Artikel von FURCHE Feuilleton-Chefin Brigitte Schwens-Harrant können Sie auf furche.at lesen und auf der Website auch gleich ein gratis Testabo abschließen. Empfehlung!!

 


 

TV-Tipp: KULTURMONTAG mit Manfred Erjautz: 13.6.2022, 22.55 Uhr

 


 


 

SAVE THE DATE: Ein Abend mit dem Kulturwissenschaftler Hartmut Böhme: 22.6.2022, 17.30 Uhr: 

Was können uns alte Katastrophentexte heute sagen?
Brauchen wir noch Mythen?
Kann die Lektüre alter Texte helfen, den Blick auf eine bessere Zukunft hin zu lenken?
 


 

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