Der doppelte Gast: Àxel Sanjosé und Tristan Marquardt
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Àxel Sanjosés lyrisches Werk wird oft irreführend als hermetisch bezeichnet, die selbstbewusste Widerständigkeit seines Schreibens bleibt unterschätzt. Dabei geht es ihm um Wesentliches: einfaches Benennen zu verweigern und ein „uhrenes Gefühl“ für die Welt zu entwickeln. So geht auch von seinem dritten Gedichtband „Das fünfte Nichts“ eine schwer beschreibbare Sogwirkung aus. Eine Insel für Ichbrüchige, inmitten fließender Verse anzusteuern, das gelingt Tristan Marquardt mit seinem tiefgründigen, mehrstimmigen Gedichtband „scrollen in tiefsee“: Das alltägliche Strömen eines Flaneurs, der sich mit wachen Sinnen eine gesteigerte Wahrnehmung zu erobern versucht.