Kurator Johannes Rauchenberger und Gastkuratorin Katrin Bucher Trantow (Chefkuratorin Kunsthaus Graz) versammeln in der Ausstellung mehr als ein Dutzend Künstlerinnen und Künstler, deren Werke tief existenzielle Beiträge zum Atem und zur Atemnot ebenso zur Anschauung bringen wie künstlerische Statements in einer fragmentierten Gesellschaft, der der Atem stockt.
Die Ausstellung ist aber nicht nur eine künstlerische Reflexion auf die Corona-Zeit, sie arbeitet mit der noch vorhandenen Baustelle im historischen Gebäude des Minoritenklosters, die fast auf den Tag genau mit dem Ausbruch der Coronakrise begonnen hat und im Herbst vorerst zu Ende geht. Die Ausstellung zieht (sich) durch das gesamte Gebäude und endet in der Mariahilferkirche. Wo Vorhänge wehen, lässt sie das Gebäude seufzen, Notausgänge freilegen, Entspannungsorte schaffen. Sie lädt auf dem Smartphone nach Eden ein und zeigt Wege auf, dem Kontrolldruck zu entkommen und sich von einer inneren Atemnot zu befreien. Sie legt Atemlosigkeiten, mit denen wir uns in dieser Zeit abgefunden haben, frei. Sie geht aber vor allem besonders sensibel mit den Lebensmomenten um, in denen der Atem zum bewussten Lebens-Zeichen wird: Auch Liebeshauch, Atemnot und letzter Atem weben sich in die Erzählungen hinein. Nicht nur sichtbar, sondern vor allem auch hörbar und in seiner Verbundenheit mit der sozialen, politischen und physischen Hülle erfahrbar, werden sie als Kunst transzendiert. Sie zu erleben, bedeutet: physische Präsenz, den Raum und die Zeit vor Ort zu erfahren.
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